Kürbiscremesuppe bis Kürbisschnitzen, wir haben alle Infos auf einen Blick
29.10.2023
Allgemein
29.10.2023
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Mit dem Spätsommer sieht man es wieder auf etlichen Feldern, bei einigen Marktständen und in so manchem Geschäft orange aufblitzen – so auch am Biohof Pertiller in Eugendorf, beim Hiaber-Bauer am nahegelegenen Buchberg, beim Walser Kürbisbauer Anton Langwallner und natürlich auch beim Joglbauern in Obertrum.
Sie zieren Eingangsbereiche und man kann sie selbstverständlich auch bei der ein oder anderen Bauernherbst-Dekoration im SalzburgerLand entdecken: Die Rede ist natürlich vom Kürbis, dem saisonalen Allround-Talent. Schließlich sieht er nicht nur hervorragend aus, er schmeckt auch ausgezeichnet – in all seinen köstlichen Sorten und vielfältigen Zubereitungsarten.
Dabei sind Kürbisse auch noch ausgesprochen gesund. Nur 25 bis 30 Kalorien hat ein Kürbis im Schnitt auf 100 Gramm purem Genuss. So punkten Kürbisse mit ihrer Vielzahl an Ballaststoffen, Mineralien wie Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium sowie reichlich Vitaminen.
Glücklich machen Kürbisse übrigens auch – und das nicht nur, wenn sie uns als frech-dreinblickende geschnitzte Halloween-Boten entgegenschauen. Denn ihre Kerne kurbeln die Serotonin-Produktion an, und dieser Botenstoff iststi m Voksmund auch als GLückshorman bekannt. Also: Kürbiskerne und damit auch das wertvolle Kürbiskernöl machen uns glücklich. Und Kürbiskerne mit Schokoüberzug selbstverständlich doppelt. Wie viel Schoko-Kürbiskerne man wohl aus dem größten Kürbis der Welt hätte herausholen können? Der wog schließlich unglaubliche 1,2 Tonnen …
Kürbis ist nicht gleich Kürbis – denn es gibt rund 800 verschiedene Sorten, die sich sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihrem Geschmack unterscheiden. Da wollen wir uns fürs Erste auf unsere acht Lieblingssorten beschränken. Gleich vorweg eine wichtige Faustregel, wenn es um die „kann man den essen“-Frage geht: Schmeckt der Kürbis bitter, sollte man auf jeden Fall die Finger davon lassen – und ihn lieber zur Deko aufstellen.
Aber fangen wir bei den Speisekürbissen an: Der wohl bekannteste davon ist der leicht bauchige Hokkaido, der gut an seiner intensiv orangen Farbe erkennbar ist. Die Schale des beliebten Lebensmittels kann übrigens problemlos mitverarbeitet und -gegessen werden. Ob als Kürbiscremesuppe, Ofenkürbis oder als eingelegter Kürbis: Er kommt bei saisonalen Genuss-Kreationen besonders gern zum Einsatz.
Nomen est omen beim Spaghetti-Kürbis: Wenn man ihn nach rund 40 Minuten Kochzeit öffnet (unbedingt vorher mehrfach mit einem Messer oder einer Stricknadel anstechen), findet man darin sein Fruchtfleisch, dass tatsächlich in seinem Aussehen Spaghetti ähnelt. Nun noch die Pastasauce nach Wahl dazu – fertig sind die „Kürbis-Nudeln“. Weil wir gerade bei passenden Namen sind: Der Small Sugar Pie, ein kugelrunder helloranger Kürbis, eignet sich wunderbar für die Zubereitung von Kürbismarmeladen und die berühmten Pumpkin-Pies. Verarbeitet man ihn zu Püree ist er – wie auch der Hokkaido – eine perfekte Grundlage für den trendigen Pumpkin Spice Latte, einen Caffè Latte mit Kürbispüree, Muskat, Nelken und z.B. Agavendicksaft.
Wer es pikanter mag, greift am besten zum Butternuss-Kürbis, der mit seiner cremigen Konsistenz, die ein wenig an die einer Avocado erinnert, wunderbar für Kürbisrisotto oder Kürbisbeilagen geeignet ist. Für Fans von gefülltem Ofen-Zucchini (herrlich mit Faschiertem oder auch mit Tomaten-Feta-Füllung) empfiehlt sich die Sorte Delicata, die mit ihrer länglichen Form an eine geschälte Zucchini erinnert. Ein weiterer Kürbis-Evergreen ist der Muskatkürbis, der mit seinem feinen Aroma von pikant (etwa als Püree) bis hin zu süß (z.B. in Kürbis-Muffins) viele Einsatzbereiche in der Küche hat.
Auch der Patisson, der seinem Aussehen den Spitznamen „Ufo-Kürbis“ verdankt, kommt manchmal in der Küche zum Einsatz. Auch er muss übrigens, wie der Hokkaido, dank seiner dünnen Schale erst gar nicht geschält werden. Besonders gut macht er sich, so lange er noch klein ist, als eingelegter Kürbis. Aber natürlich macht ihn sein besonderes Aussehen auch zum begehrten Herbst-Deko-Element. Besonders dekorativ machen sich da aber natürlich auch die Zierkürbisse, die mit ihrer kleinen Größe und ihren ausgefallenen Formen jeden Herbstschmuck aufpeppen.
Wer Kürbis auch außerhalb der Saison genießen möchte, kann ihn zum Beispiel zu Kürbischutney verarbeiten. Das schmeckt herrlich zu Käse oder als „Unterlage“ beim belegten Brot. Süss-sauer eingelegter Kürbis wiederum macht sich toll zu Raclette, in selbstgemachten Burgern, im Salat oder zur abendlichen Jause. Besonders gut dafür eignen sich die Sorten Hokkaido, Butternuss, Muskat oder Patisson.
Wenn ihr nach dieser Informations-Flut noch nicht „orange“ seht, dann macht euch doch gleich auf den Weg zum jungen Eugendorfer Gemüsebauern Philipp Pertiller und packt ein paar Kürbisse zum Kochen und Verzieren ein.
Autor: Günter Baumgartner