Seilerbauer

19.10.2023
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Zum Andenken an den Obergefreiten Peter Flöckner, Seilerbauernsohn, gestorben im Landkreis Schwetzingen am 23. März 1945

Das schöne Holzkreuz hinter dem Bankerl wurde zum Gedenken an den Großonkel des aktuellen Hofbesitzers aufgestellt. Peter Flöckner starb in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs in Gefangenschaft.

Namensgebung

Ursprünglich wurde dieser Hof als das erste oder vordere Riedlgut bezeichnet. Bald etablierte sich jedoch der Hofname „Seilerhof“, der vom Erstbesitzer Georg Seiler stammt. Weil hier einst Salpeter hergestellt wurde, ist in den Chroniken auch der Name „Salitergut“ belegt.

Ein Brunnen mit Geschichte

Noch heute wird beim Seilerbauer der Brunnenbrief aus dem Jahre 1514 aufbewahrt. Daraus geht hervor, dass der Seilerhof im 17. Jahrhundert noch aus zwei Gütern bestand. Der Brunnenbrief hielt die gemeinsame Nutzung des Dorfbrunnens fest, insofern bezeugt dieses alte Dokument einen wichtigen Einschnitt im Leben der früheren Seilerbauern. Als das Wasser aus Kalham zugeleitet wurde, mussten freilich erst die Wasserleitungen hergestellt und verlegt werden. Im Hinterriedlgut, einem Zulehen vom Seilerbauern, wurden seinerzeit die hölzernen Brunnenrohre gebohrt, und im Seilerteich – dem sogenannten „Schmalzkoch“ – wurden die Rohre aufbewahrt, um das Holz vor dem Austrocknen zu schützen. Den Teich gibt es heute noch.

Auf und ab durch die Zeiten

Als Erbhof gilt in Salzburg jeder Hof, der seit mindestens 200 Jahren im Besitz derselben Familie ist. Der aktuelle Besitzer Peter Flöckner schaut jedoch auf eine viel längere Hofgeschichte zurück: Die Flöckners leben und bewirtschaften ihren Hof seit dem Jahr 1618. Seit vielen Jahren wird Milchwirtschaft betrieben.

Der Seilerbauer hat im Lauf der Geschichte viele Höhen und Tiefen erlebt:

  • Der Urgroßvater von Peter Flöckner, Kaspar Flöckner († 1950) war von 1922–1928 und 1932–1938 Bürgermeister von Eugendorf.
  • Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, 1951/52, zerstörte ein Brand das ganze Wohnhaus vom Seilergut. Angela und Josef Flöckner, gerade frisch verheiratet, nahmen die Herausforderung an und bauten das Haus gemeinsam wieder auf.

Man wird nachdenklich, wenn man auf diesem Bankerl sitzt. Der Blick geht weit ins Land, über Wiesen und Äcker bis hin zum Heuberg, dem Gaisberg, dem Untersberg und über die Grenze zur Spitze des Watzmanns. Genießen Sie den traumhaften Ausblick!

Autorin: Elisabeth Freundlinger

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